2. Panzergrenadierbataillon 71
in der Röttiger Kaserne
Die Panzer-Kaserne Fischbek wurde 1937–1944 für die deutsche Wehrmacht in die Heidelandschaft gebaut. Nach Kriegsende übernahm die britische Armee das Gelände als Entnazifizierungslager, Auffanglager für Flüchtlinge sowie als Altenheim. Auch war dort das WCDC No. 2 (War Criminal Holding Centre) als „Kriegsverbrecherlager“ eingerichtet worden. Nach Abrücken der „Britischen Besatzungsmacht“ im April 1948 übernahm die Hamburger Sozialverwaltung die Anlagen einschließlich der im Gelände zahlreich aufgestellten Nissenhütten zur „Einrichtung eines Siechenheimes“. Die Kraftfahrzeug- und Werkstatthallen wurden jedoch durch die Privatwirtschaft übernommen. Die ehemaligen Kasernenanlagen wurden im Zuge des Aufbaus der Bundeswehr 1959 von ihr übernommen und umfangreich zur größten Garnison Hamburgs ausgebaut. Die Kaserne erstreckte sich auf einer Fläche von 67 ha und besaß einen angeschlossenen Standortübungsplatz (3,8 km²), einen eigenen Bahnhof, die Kleiderkammer Nord sowie andere militärische Infrastruktur. Hier waren der Stab sowie Truppenteile der
Panzergrenadierbrigade 7 „Hansestadt Hamburg“, wie die Panzergrenadierbataillone 72, 73 und 173 (nach Auflösung derPanzergrenadierbrigade 17), Panzerartilleriebataillon 75(aufgelöst Sommer 1993), sowie die nicht zum Verband gehörende Feldjägerkompanie 5 und das Flugabwehrregiment 3 (aufgelöst Ende 1993) stationiert. Seit den 90er Jahren waren des Öfteren Einheiten aus aufgelösten Standorten in Hamburg (Sanitätsbataillon 3 aus Heimfeld, Instandsetzungseinheit aus Rahlstedt) am Standort untergebracht, um diese abzuwickeln. Lediglich das Kraftfahrzeugsausbildungszentrum Hamburg 2 existierte bis 2003 am Standort. Ferner ergänzten ein Munitions-und Nachschublager des Versorgungsbatallion 70, sowie ein Sanitätszentrum (als Außenposten des Lazaretts in Schwanewede) den Standort.
Benannt wurde die Bundeswehr-Kaserne nach
Generalleutnant Hans Röttiger (16. April 1896–15. April 1960), erster Inspekteur des Heeres.Die Kaserne wurde im Zuge der Sparmaßnahmen der Bundeswehr 2005 endgültig geschlossen und die letzten verbliebenen der ursprünglich etwa 1.300 Soldaten zogen ab, wenige Teile des Areals wurden verkauft, ein Teil der Gebäude wurde unter Denkmalschutz gestellt, der Rest wird als Lager für alte Fahrzeuge des Bundes genutzt und noch bewacht. Die Sportanlagen auf dem ehemaligen Kasernengelände dürfen nach verschiedenen Auseinandersetzungen bis auf weiteres durch verschiedenen Vereine weiter genutzt werden. Für das ehemalige Kasernengelände laufen umfangreiche Planverfahren für Gewerbenutzung (vor allem die Flächen nördlich der B73 und südlich direkt an diese angrenzend) und umfangreiche Wohnbebauung mit rund 500 Wohneinheiten. Seit November 2010 finden umfangreiche Abrissarbeiten statt, die bis 2012 abgeschlossen sein sollen. Auf und neben dem verbotenerweise als Freizeitanlage genutzten Standortübungsplatz (StOÜPl) sollen mehrere Golfplätze sowie eine Waldsiedlung mit rund 50 Wohneinheiten entstehen. (Quelle: Wikipedia)
Die Röttiger-Kaserne beherbergte 1989 folgende Dienststellen und Truppenteile:
Panzergrenadierbrigade 7
- Stab / Stabskompanie PzGrenBrig 7
Verbindungskommando Luftwaffe zu Brigadekommando PzGrenBrig 7
Panzergrenadierbataillon 71 (teilaktiv)
- 1./PzGrenBtl 71 (gekadert) (Stabs- und Versorgungskompanie)
- 2./PzGrenBtl 71 (Panzergrenadierkompanie)
Panzergrenadierbataillon 72
- 1./PzGrenBtl 72 (Stabs- und Versorgungskompanie)
- 2./PzGrenBtl 72 (Panzergrenadierkompanie)
- 3./PzGrenBtl 72 (Panzergrenadierkompanie)
- 4./PzGrenBtl 72 (Panzergrenadierkompanie)
- 5./PzGrenBtl 72 (Panzermörserkompanie)
- Sanitätsbereich 10/4
- Fahrschulgruppe HAMBURG 2
Panzerartilleriebataillon 75
- 1./PzArtBtl 75 (Stabs- und Versorgungsbatterie)
- 2./PzArtBtl 75 (Panzerartilleriebatterie)
- 3./PzArtBtl 75 (Panzerartilleriebatterie)
Flugabwehrregiment 3
- 1./FlaRgt 3 (Stabsbatterie)
- Flugabwehrführungsgruppe 31
- Flugabwehrführungsgruppe 32
- 2./FlaRgt 3 (Panzerflugabwehrkanonenbatterie)
- 3./FlaRgt 3 (Panzerflugabwehrkanonenbatterie)
- 4./FlaRgt 3 (Panzerflugabwehrkanonenbatterie)
- 5./FlaRgt 3 (Panzerflugabwehrkanonenbatterie)
- 6./FlaRgt 3 (Panzerflugabwehrkanonenbatterie)
- 7./FlaRgt 3 (Panzerflugabwehrkanonenbatterie)
- 8./FlaRgt 3 (Versorgungsbatterie)
- Fahrschulgruppe HAMBURG 3
Fernmelderevisionsdiensttrupp 117/104
Fernmelderevisionsinstandhaltungstrupp 117/104
Standortfernmeldeanlage 117/103
Sanitätszentrum 103
- Zahnarztgruppe 103/1
Kasernenfeldwebel HAMBURG 1
Lazarett 7240 (GerEinh)
Die 2. Kompanie des Panzergrenadierbataillon war von seiner Gründung im Oktober 1980 bis zu seiner Auflösung im September 1992 hier stationiert.
...viel ist von der alten "Röttiger-Kaserne" in Hamburg-Fischbek nicht mehr übrig.
(Aufnahmen am 12.06.2011)
...was soll kommen...? ...Haupttor
...Blick die alte Hauptstraße entlang ...Wache am Haupttor
...dieses Loch war mal das Soldatenheim ...und dieser Schutthaufen die 3./72
...ehm. Parkplatz 3./72 (KK-Stand Nord) ...die Uwe-Seeler-Halle ist noch intakt
(Aufnahmen August 2011)
Diese Aufnahmen wurden von Sören Kuhrt zur Verfügung gestellt - vielen Dank dafür.
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2008 sah es noch etwas besser aus... 2./71 Kompaniegebäude von oben (Google Eartch)
Die folgenden Bilder wurden von Jörg Otto 2oo8 gemacht und freundlicherweise zur Verfügung gestellt
Der Eingang zum Kompaniegebäude... Eingang / links das UVD-Zimmer
Die Waffenkammer Erdgeschoss Stuben 1. Zug (hinten der Durchgang zum Militärpfarrer)
1. Obergeschoss Stuben 2. und 3. Zug Kompanieparkplatz (Uffz)