2. Panzergrenadierbataillon 71   

 

 

Der gemeine Infanterist...

 

Die höchste Gunst im Publikum
Hat doch der U-Boot-Fahrer.
Bei dem gemeinen Infanterist,
da ist die Gunst schon rarer.
Und rühmt man sehr der Fliegerschar,
die hoch die Lüfte durchkreisen,
doch den gemeinen Infanteristen,
will keiner, keiner preisen. 

Da steht er, das Gesicht beschmiert,
zwölf Tage nicht gewaschen,
der Magen leer, die Wangen hohl,
kein Vorrat in den Taschen.
Man sieht ihn an der Rübe kauen,
die er vom Feld gestohlen,
er beisst hinein mit Todesmut,
denn sonst war nichts zu holen. 

Dazu trägt er noch sein Gepäck,
am Riemen Handgranaten.
Das Schanzzeug, und zwei Taschen dick,
mit Munition geladen.
Kurz: Alles, was ein Mann gebraucht,
das trägt er auf dem Rücken.
Und hat er einmal schlappgemacht,
so heisst´s: Er will sich drücken! 

Wenn Tod und Hölle um ihn spein,
das kann ihn nicht erschrecken.
Nur feste druff, so ruft die Pflicht,
und nirgends kann er stecken.
Er fährt mit einem U-Boot nicht,
auch Flügel hat er keine,
er ist ja nur ein Infanterist,
ihn tragen seine Beine. 

Das ist der deutsche Infanterist,
und wollt ihrs mal probieren,
hängt fünfundsiebzig Pfund euch um,
und tut dann stramm marschieren.
Bei Sonnenglut und Regenguss,
im Angriff durch die Sümpfe,
und auch zur kalten Winterszeit
in Stiefeln ohne Strümpfe. 

Nun wisst ihr, wem der Ruhm gebührt
und kann er auch nicht fliegen,
und fährt er auch im U-Boot nicht,
kann laufen er und siegen.
Hut ab vor diesem Held im Dreck!
Ihr braucht euch nicht zu schämen.
Mit Stolz könnt ihr - reicht er sie euch -
Die schmutzige Pfote nehmen
 

 

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